Fähnrich

Fähnrich

Fahnen sind wichtige Symbole, Zeichen und Kennzeichnung eines jeden Vereins. Sie verkörpern den Zusammenhalt und die gemeinsame Kraft für dessen Arbeit und Ziele. Sie verbinden alle Mitglieder zu einer großen „Vereinsfamilie“ und zeigen den Zuschauern, wer hier diese Gemeinsamkeit und den Zusammenhalt nach außen trägt und nach innen verbindet.

Hierbei ist der Fahnenträger oder „Fähnrich“ ein wichtiges Mitglied dieser „Familie“ und trägt mit Stolz seine Fahne, die Fahne des Vereins. Auch und gerade bei Narrengesellschaften und Narrenvereinen ist dieses Symbol in der Fasnetszeit, bei Umzügen nicht wegzudenken.

Die Narrengesellschaft „Hennenschlitter“ ist stolz darauf und kann die Geschichte ihrer Vereinsfahnen sehr weit zurückverfolgen.

In der Chronik wird 1906 ein Fahnenträger Josef Heger genannt bzw. eine „Vereinsfahne“ im Inventarverzeichnis aufgeführt. Sie ist auch auf Fotos, wenn auch undeutlich, zu sehen und nach dem Kassenbericht von 1910 musste, ohne Angabe von Gründen, Ausgaben von über 50 DM für eine Fahne getätigt werden.

Irgendwann im Jahre 1924 muss diese Vereinsfahne verbrannt sein. In der Chronik ist nachzulesen, dass „die bei einem Brande vernichtete Fahne im Jahre 1925 wieder ersetzt wurde…“ Ganz ausführlich wird in der Chronik die Entstehung und Fertigung und das Aussehen der Fahne, die Spender und das große Fest der Fahnenweihe am 22. Februar 1925 beschrieben, einen Tag vor der großen Fasnetsaufführung „Das historische Weinjahr 1865“.

Einige Fotos unserer Chronik zeigen, dass in den folgenden Jahren die Vereinsfahne bei den Fasnetsveranstaltungen mitgeführt wurde. Aber in der Zeit der Vereinsuntätigkeit von ca. 1935 bis 1949 führte die Narrenfahne ein „trauriges Leben“, gelagert in Kellern, auf Kohlehaufen, ungepflegt.

Erst nach dem Wiederaufleben der Fasnet in Immenstaad im Jahre 1950 konnte sie wieder ihrem eigentlichen Zwecke zugefügt werden. Der erste Fähnrich war dann Albert Reichhart, später waren dies u.a. Willi Burth, Karl Funk und viele Jahre Werner Haas alias „Boxer“. Extra betont wird in unserer Chronik der Fähnrich als „standhaft und seines Amtes bewusst“.

Schon 1968 und 1975 wurde vorgeschlagen, eine neue Vereinsfahne anzuschaffen, aber es waren nicht nur finanzielle Gründe, dies zurückzustellen. Nachdem dann doch immer mehr der „Zahn der Zeit“ an der nun über 50-jährigen Fahne genagt hatte, beschloss der Elferrat auf Initiative von Bernd Thoma anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der Gemeinde Immenstaad eine neue Vereinsfahne zu entwerfen und anzuschaffen. Der Entwurf stammt von Ingrid Rundel und wurde von der Fa. Burger in Munderkingen ausgeführt. Durch eine Sammelaktion in der Gemeinde konnte ein Großteil der Kosten in Höhe von ca. 13000 DM finanziert werden.

Die Fahne zeigt auf der einen Seite das Symbol bzw. den Mittelpunkt der Immenstaader Fasnet, den Hennenschlitter mit Schlitten und Hennen auf dem Eis mit dem Immenstaader Wappen, im Hintergrund den westlichen Teil von Immenstaad. Auf der anderen Seite sind die Traditionsmasken der Henne und Hexe, umrahmt von „Narrengesellschaft Hennenschlitter 1849-1994“ und Narri-Narro. Eingefasst werden beide Ansichten von einem farbenfreudigen grün-gelb-roten Besatz.

Die schwierige Aufgabe eines jeden Fähnrichs, besonders bei einem Narrenverein, zeigt die besondere Verantwortung, die er während der Fasnetzeit zu bewältigen hat.

Bei Wind und Wetter, bei Regen und Schnee, die große und schwere Fahne zu tragen, und dazu noch die Verantwortung über den richtigen Umzugsweg für die gesamte Narrengesellschaft zu übernehmen, ging und geht doch manchmal über die körperlichen und geistigen Kräfte eines jeden Fähnrichs hinaus. Diese Strapazen konnten und können nur durch ein gehöriges Maß an Essen und besonders noch mehr Trinken ausgeglichen werden. So ist es nicht selten, dass am Ende eines langen Fasnestages der Fähnrich mit zwei Fahnen nach Hause geht: eine Fahne farbig, stolz und hin und her schwingend, die andere Fahne energisch, glücklich, hin und her schwankend.

Seit 2010 ist unser Armin Mayer (Hacker) unser Fähnrich.

Armin (Hacker) Mayer

seit 2010

Werner (Boxer) Haas

von 1982-1998

Willi Burth

von 1967-1981

Albert Reichhart mit Anton Forster, Max Bockewitz und Karl Funk

von 1950-1966

Alfred Berger Jr.

1933

Karl Sauter

1927

Karl Weißhaupt

1925

Heinrich Einhand

1909

Josef Heger

1906

Girino aus Italien

1905